So macht ihr als Student eine Steuererklärung

Geld vom Finanzamt zurückfordern – Lohnt sich die Steuererklärung als Student?

Ist es sinnvoll eine Steuererklärung für euch als Student zu machen? Da ihr auch als Studenten viele Ausgaben – steuerrechtlich Werbungskosten genannt – habt, ist es sinnvoll, sich Gedanken über eine Steuererklärung zu machen. Mit einigen Tipps und Tricks könnt ihr euch bares Geld zurückholen und dieses ins Studium oder in andere Angelegenheiten reinvestieren. Auch ohne Steuerberater könnt ihr, mit einigen allgemeinen Informationen, eine Steuererklärung erstellen und einreichen. Es wird eure Finanzen aufbessern und mit ein wenig Routine und Übung könnt ihr jedes Jahr eure Steuererklärung erstellen und idealerweise später im Beruf, sobald ihr euer Studium absolviert habt.

Steuererklärung
Eine Steuererklärung kann sehr aufwändig sein. Zudem ist es durchaus zeitaufwendig, wenn ihr nicht wisst, was ihr beachten müsst. In diesem Ratgeber möchten wir auf grundlegende Themen eingehen.

Wie hoch ist die Rückerstattung?

Über die Summe, die ihr letzendes erstattet bekommt, lässt sich keine Pauschalaussage machen. Doch selbst, wenn es nur 200 € sind, so ist es schließlich auch Geld. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Höhe der Summe, die ihr auf eure Bank überwiesen bekommt. Geht ihr beispielsweise einer steuerpflichtigen Tätigkeit nach, was häufig im Studium der Fall ist, so wirkt sich das positiv auf die Steuererklärung aus. Unter bestimmten Umständen ist es sogar möglich die Studiengebühren steuerlich abzusetzen, doch dazu später mehr.

Wie könnt ihr eine Steuererklärung erstellen?

Bei der Erstellung habt ihr die Wahl: Einerseits könnt ihr die Steuererklärung komplett ohne Papieraufwand online erstellen. Selbst die Unterschrift könnt ihr mithilfe einer Onlinesignatur erstellen. Es ist sicherlich die einfachste und schnellste Art. Die Verwaltung erfolgt über Elster, was ein Akronym für elektronische Steuererklärung ist. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, dass Arbeitgeber eure Jahreseinnahmen elektronisch an das Finanzamt übermitteln, sodass moderne Programme die Beträge automatisch in das Programm übertragen.

Anderseits könnt ihr auch die klassische Methode wählen, bzw. die Steuererklärung in schriftlicher Form ausfüllen und selbst an das Finanzamt versenden. Dies ist selbstverständlich für euch aufwendiger, weil ihr alles von Hand eintragen müsst. Alternativ könnt ihr auch das Formular am PC ausfüllen und im Anschluss ausdrucken. Der Versand sollte grundsätzlich per Einschreiben erfolgen, um im Zweifelsfall nachweisen zu können, dass die Steuererklärung fristgerecht eingereicht worden ist.

Was mache ich, wenn ich neben dem Studium freiberuflich arbeite?

Es ist gewiss nicht die Regel, aber es kommt durchaus vor, dass eine freiberufliche oder selbstständige Tätigkeit, neben dem Studium, ausgeübt wird. Hier ist es für euch empfehlenswert einen Steuerberater zurate zu ziehen, denn je nach Rechtsform oder Einkommen, kann es kompliziert werden. Im schlimmsten Fall drohen Nachzahlungen an das Finanzamt.

Sofern ihr beispielsweise als Freiberufler eingestuft werdet, könnt ihr eure Steuererklärung mit einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung bewältigen. Zudem seid ihr einkommensteuerpflichtig, wie auch in einem Angestelltenverhältnis, wobei Einnahmen erst ab 9408 € versteuert werden.

Kleingeld
Geld ist wertvoll. Je mehr ihr allerdings verdient, desto mehr kann euch das Finanzamt belasten. Achtet daher immer wieder auf eure Einnahmen.

Überschreitet ihr darüber hinaus nicht die Einkommensgrenze von derzeitig 22.000 € jährlich und verdient ihr im Anschlussjahr nicht mehr als 50.000 €, so könnt ihr als Kleinunternehmer agieren. Dies birgt den Vorteil, dass ihr keine Mehrwertsteuer in der Rechnung ausweisen müsst und diese somit auch nicht an das Finanzamt abführen müsst.

Welche Kosten könnt ihr absetzen?

Die wichtigste Frage für euch ist: Welche Kosten kann ich tatsächlich absetzen, um die Finanzen aufzubessern? Wie bereits erwähnt könnt ihr die Steuern, die ihr im Job neben dem Studium bezahlt habt, steuerlich geltend machen.

Je nachdem wie lange ihr euch in der Universität aufhält, könnt ihr einen Verpflegungsmehraufwand eintragen. Hier gibt es verschiedene Pauschalen, wenn ihr beispielsweise mehr als 8 Stunden in der Universität gewesen seid, so könnt ihr einen Betrag von 12 € pro Tag steuerlich geltend machen.

Viele Kleinigkeiten, die eventuell nichtig wirken, sollten mit angegeben werden, wie zum Beispiel die Kontoführungsgebühren, für die es 16 € gibt. Auch Berufskleidung, sofern ihr welche tragt, könnt ihr steuerlich absetzen, bzw. die Waschkosten geltend machen. Dabei müsst ihr nur selten einen Nachweis einreichen, was jedoch im Einzelfall durchaus möglich ist.

Wie sieht es mit den Studiengebühren aus? Hier kommt es auf zwei Aspekte an. Ist dies euer Erststudium, so könnt ihr eure Kosten – unter anderem eure Studiengebühren – als Sonderausgaben bis 6000 € angeben. Die Zusatzkosten sind nicht komplett erstattbar, sondern wirken sich diese lediglich steuermindernd aus. Dies setzt jedoch voraus, dass ihr während dem Studium auch tatsächlich Steuern gezahlt habt.

Handelt es sich um eine Zweitausbildung, so habt ihr den Vorteil, dass ihr Aufwendungen als Werbungskosten ansetzen könnt. Das hat den Vorteil, dass es keine finanzielle Limitierung für Belastungen gibt.

Zahlt ihr keine Steuern neben dem Studium, könnt ihr einen Verlustvortrag angeben. Später könnt ihr damit im Berufsleben die Ausgaben geltend machen.

Fazit: Mit der richtigen Steuererklärung Geld bekommen

Eine Steuererklärung ist lohnenswert und es ist zudem für den späteren beruflichen Werdegang sinnvoll, weil ihr dann bereits die Basics der Steuererklärung kennt. Im Zweifelsfall solltet ihr euch bei einem Berater Hilfe einholen. Jedoch könnt ihr grundsätzlich eine Steuererklärung selber bewerkstelligen und dabei finanziell profitieren.

Studentin

Gewiss gibt es noch diverse weitere wichtige Aspekte in der Steuererklärung, die nicht genannt worden sind, weil es anderenfalls den Umfang des Textes sprengen würde, aufgrund des umfangreichen Steuerrechts. Doch hoffentlich hat der Texte euch einen groben Überblick vermittelt, damit ihr schon bald eure erste Steuererklärung machen könnt.