Schufa & Co – Eine Übersicht der größten Wirtschaftsauskunfteien in Deutschland

Größten Wirtschaftsauskunfteien

Beim Onlineshopping wird der Rechnungskauf nicht angeboten oder ein Mobilfunkvertrag kommt nicht zustande. Auch wenn dies vom Versandhaus oder vom Mobilfunkunternehmen nicht immer so klar kommuniziert wird, sind das zwei Beispiele, in denen wir mit dem Wirken der sogenannten Wirtschaftsauskunfteien in Berührung kommen. Die Bekannteste unter ihnen ist sicherlich die Schufa. Weitere große Wirtschaftsauskunfteien in Deutschland sind: Arvato Infoscore, Verband der Vereine Creditreform e.V, Bürgel Wirtschaftsinformationen, Kredit-Control und Delta-Vista. Auch wenn es voneinander unabhängige Unternehmen sind, so ist ihre Arbeitsweise ganz ähnlich.

Die Schufa gehört zu den bekanntesten Wirtschaftsauskunfteien

Wie arbeiten die Wirtschaftsauskunfteien?

Eine Wirtschaftsauskunftei arbeitet eng mit ihren Vertragspartnern zusammen. Die Vertragspartner sind Mobilfunkunternehmen, Banken oder Online-Händler, also die Unternehmen bei denen ihr einen Vertrag abschließen oder etwas kaufen wollt. Sie übermitteln Daten über eure Mobilfunkkonten oder Ratenkredite an die Schufa und Co. Auch Informationen über Zahlungsausfälle oder geplatzte Kredite geben sie weiter. Die Wirtschaftsauskunfteien werten darüber hinaus Informationen aus den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte aus. Daher sind sie auch über Verbraucherinsolvenzen informiert und wissen, wer eine eidesstattliche Versicherung abgeben musste. Wenn ein Kunde etwas bestellt oder einen Vertrag abschließen will, wendet sich das Unternehmen dann an die Schufa oder eine andere Wirtschaftsauskunftei. Dadurch schätzen sie eure Zahlungsfähigkeit für einen Vertragsabschluss ab. Das Unternehmen kann dabei auf den gesammelten Datenpool zugreifen. Hierdurch profitiert es auch von den Erfahrungen der anderen Partnerunternehmen mit dem Kunden.

Die Datensammel Wut bei den Auskunfteien hat rechtlich ihre Grenzen

Welche Daten dürfen sie sammeln?

Dank der strengen deutschen Datenschutzgesetze dürfen Schufa und andere Auskunfteien nur bestimmte Daten sammeln. Erlaubt sind die Anschrift, Daten zu Bankkonten, Mobilfunkverträgen, Kreditkarten und Ratenzahlungsgeschäften. Jedoch erfassen sie nicht eurer Einkommen und euer Vermögen. Auch euer Kontostand ist den Wirtschaftsauskunfteien nicht bekannt. Ebenso dürfen diese den Familienstand oder den Arbeitgeber nicht erfassen. Einerseits ist es aus Datenschutzgründen sehr sinnvoll, dass diese Daten nicht gesammelt werden dürfen. Andererseits führt es immer wieder zu Problemen. So kann es sein, dass die Auskunfteien ein schlechtes Rating für die Bonität berechnen, obwohl ausreichend Geld auf dem Konto vorhanden ist und ihr ein gutes Einkommen habt.

Scoring und Rating
Berechnung des Ratings gestaltet sich bei den Auskunfteien unterschiedlich

Wie berechnen sie das Rating?

Alle Wirtschaftsauskunfteien berechnen für euch als Kunde ein Rating, das die Bonität anzeigen soll. Die Schufa nennt diesen Rating-Wert Score. Der Score ist ein vom Computer berechneter Wert und je niedriger er ist, desto schlechter wird die Bonität des Kunden eingeschätzt. Habt ihr einen hohen Score, wird es dagegen kaum Probleme beim Onlineshopping oder beim Abschließen von Verträgen geben. Ein großer Kritikpunkt an dem Rating-Verfahren: Es kann nicht die Bonität des einzelnen Kunden berechnen, da viele Daten, wie das Einkommen, nicht zur Verfügung stehen. Daher wird der Rating-Wert mit statistischen Methoden anhand einer Vergleichsgruppe berechnet. So kann es sein, dass ihr einen Abzug beim Rating erhaltet, weil ihr einer Gegend wohnt in der überdurchschnittlich viele Leute von Zahlungsausfällen betroffen sind.

Pro und Contra

Die Arbeit der Wirtschaftsauskunfteien ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gibt es immer wieder berechtigte Kritik wegen dem Datenschutz und an dem umstrittenen Scoring-Verfahren, andererseits braucht der Handel eine schnelle und günstige Methode, mit der er die Zahlungsfähigkeit seiner Kunden prüfen kann. In der Praxis werden wir daher mit diesen Verfahren und den Einschränkungen, die sich daraus ergeben, leben müssen.